Schüler/innen der Hanseschule Attendorn führen gemeinsam mit Schülern und Schülerinnen der Geschwister-Scholl-Realschule Plettenberg im Rahmen eines Projekts zur politischen Bildung zur Kriegsgräbergedenkstätte ins niederländische Ysselsteyn. Begleitet und organisiert wird das Projekt durch das Attendorner Jugendzentrum. Die Schüler/innen übernachteten in der Jugendbildungsstätte, die an die weltweit größte deutsche Kriegsgräbergedenkstätte angeschlossen ist.
Nach der Ankunft am Freitagmittag führte uns ein pädagogischer Begleiter der Gedenkstätte durch die neue Ausstellung und gab den Teilnehmer/innen dann die Aufgabe, sich mit dem Leben jeweils einer bestimmten verstorbenen Person intensiv zu beschäftigen. Mit einem kleinen Vortrag und einem Plakat stellten die Jugendlichen dann die einzelnen Menschen mit ihrem Schicksal an deren Grab vor.
Auf der Kriegsgräbergedenkstätte fanden alle Deutschen, die im zweiten und teilweise auch bereits im ersten Weltkrieg in den Niederlanden gefallen sind, ihre letzte Ruhestätte. Das jüngste Opfer, das hier liegt, ist nur einen Tag alt geworden.
Am Abend stand dann, bevor der Tag gemütlich am Lagerfeuer ausklang, noch der Film „Sophie Scholl“ auf dem Programm.
Am Samstagmorgen schilderte dann ein Zeitzeuge seine Geschichte. Er erzählte, wie er als kleines jüdisches Kind vor der Vernichtung gerettet und die Kriegsjahre überlebt hat. Auch berichtete er eindringlich davon, dass er sein Leben lang auf der Suche nach seiner Identität war, denn er kann sich an den Namen, den er von seinen Eltern bekam, nicht erinnern. Mit dieser eindrucksvollen Geschichte beendete die Gruppe ihren Besuch der Gedenkstätte.
Vor der Rückfahrt nach Attendorn bzw. Plettenberg besuchten die Schüler und Schülerinnen noch den großen Wochenmarkt der niederländischen Stadt Venlo. Im Nachgang der Fahrt wird die Plettenberger Gruppe zusammen mit Herrn Jürgen Beine, einem ehemaligen Dozenten für Geschichte der Uni Siegen, Spuren jüdischen Lebens in Plettenberg suchen.
